BloGAGA – eine kleine Hommage an das Oxytocin
Wer hätte gedacht, dass ich ausgerechnet in der Elternzeit meine schöpferische Schaffenskraft wieder entdecke? Eigentlich hatte ich die Elternzeit immer gefürchtet. Bilder von gähnender Langeweile, trotteliger Einsamkeit oder Überforderung durch ein quengelndes Baby prägten meine Erwartungen.
Die Wahrheit dagegen ist Erfüllung pur. Dank des Stillens bin ich randvoll mit Oxytocin. Mein Herz platzt vor Liebe für meine Tochter. Beides zusammen setzt eine ungeahnte Kreativität in mir frei.
Da die Kleine sehr unaufgeregt ist, kann ich jene auch ausleben. Ich schreibe, ich zeichne, ich designe digital. Das Kinderzimmer konnte mit niedlichen afrikanischen Tieren kinderfreundlich gestaltet werden, das erste Mal versand ich zu Weihnachten einen Rundbrief an den inneren und äußeren Freundeskreis.
Ja, und ich baue diesen Blog auf.
Es ist verrückt, ausgerechnet ich, die felsenfest davon überzeugt war, dass die biologische Gebärfähigkeit KEINE Hauptrolle in der weiblichen Selbstentfaltung spielt, hat seit der Geburt ihrer Tochter das erste mal das Gefühl, eines Blogs würdig zu sein.
Seit zwei Monaten hege ich diesen Gedanken. Ideen habe ich zahlreiche. Zum Teil schon ausformuliert. Doch zwei Hürden galt es zu überwinden.
Die Technische nahm ich mit Bravour: Leider kaufte ich vor zwei Jahren aus falsch verstandener Sparsamkeit einen billigen Laptop. Da war der Henkel zum Wegwerfen mit dran. Die Arbeitsgeschwindigkeit versagte selbst gegen Schnecken. Doch für meine vorübergehende digital-literarische Anwandlungen viel Geld für ein neues Gerät in die Hand nehmen?
Nö, dazu bin ich nicht bereit. Mein Mann brachte mich schließlich auf die Idee, eine SSD Festplatte und einen neuen Arbeitsspeicher einzubauen. Hat das jemand von euch schon mal gemacht? Ich hatte ehrlich gesagt so viel Ahnung wie der viel bemühte Ziegenbock vom Gärtnern. Dank YouTube ist mein Selbstvertrauen, mich in neue Themenbereiche einzuarbeiten, recht hoch. Gesagt, getan.
Zwar musste ich eine neue Sprache lernen. Angefangen von Riegel über S-ATA Anschluss bis Motherboard. Doch schließlich lernte ich BIOS zu beherrschen. Klonte Windows und zwei Klicks später hatte ich einen flotten Rechner. Ich sage es ja. So eine Elternzeit beflügelt.
Jedoch bin ich nicht alle Komplexe losgeworden. Die zweite Hürde ist nämlich eine psychologische. Bei den Tutorials zur Erstellung eines Mama-Blogs begegnete ich nicht selten dem Hinweis, sich in der mütterlichen Blogosphäre umzusehen, zu gucken, worüber die anderen so bloggen, um seine eigene Nische zu finden.
Dünnpfiff und zwar gaaaanz dünner!!!!
Ich habe in den bestehenden Mama-Blogs gestöbert. Mit dem Ergebnis, dass mein Selbstvertrauen seine Sachen packte und irgendwo in der Karibik Urlaub machte. Dabei wurde ich echt gaga. Wenn ich die Blogs von StadtLandMama, Frau Mutter und Co lese, bleibe ich gebannt hängen, frage mich aber auch gleichzeitig, wer denn meine literarischen Ergüsse lesen will, wenn er das haben kann????
Danke, Oxytocin, dass du mein Hirn noch ein wenig umnebelst, den Minderwertigkeitskomplexen in den Hintern trittst und meinen Fingern immer wieder “Just do it” zuflüsterst!
5 Jahre später beamte mich meine zweite Elternzeit zurück in die Blogosphäre. Endlich mit Erfolg. Muss am Oxytocin liegen.

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