Erste pädagogische Schritte

Mein Jahr startete mit dem Charme einer voll geschissenen Windel und der schmerzhaft erworbenen Erkenntnis, dass meine Tochter meine Brüste zum lebenden Inventar ihrer Spielzeugkiste zählt.

In den letzten Tagen des vergangenen Jahres entwickelte sie die Angewohnheit, mich in die Brust zu beißen. Sie hatte sehr viel Freude daran. Ich etwas weniger. Autoritär-streng erklärte ich ihr also, dass sie das doch bitte unterlassen möge, weil es ihrer Mama Schmerzen bereite.

Ich erhob sogar ansatzweise den Zeigefinger. In irgendeinem schlauen Ratgeber hatte ich von dieser Vorgehensweise gelesen. Das klingt ja immer so fluffig: Erklären sie ihrem Kind einfach, was es falsch macht. Sie werden überrascht sein, was es alles schon versteht. ORRR. Dünnpfiff. Die Kleine hörte sich alles aufmerksam an und knabberte anschließend munter weiter an den Nippeln, die sie nähren.

Von ihrem unschuldigen Wesen überzeugt erlag ich anfänglich der Annahme, sie sei einfach müde. Bis ich sie dabei beobachtete, wie sie ihr Mund leicht öffnete, mich von schräg unten beäugte, sich meiner Aufmerksamkeit vergewisserte, nach kurzem Zögern herzhaft zubiss und diebisch feixte als ich entsetzt ihren Namen rief.

Ihre Milchzähne sind zwar klein, jedoch höllisch scharf. Nach kurzer Umfrage im Mama-Netzwerk löste sich das Problem recht schnell. Die nächsten Versuche vereitelte ich durch herzhaftes Brust-Bashing. Wild entschlossenes  Andiebrustdrücken! Bis die Luft wegbleibt. Klingt grausam,  funktioniert aber. Probiert es ruhig aus.

Leider in meinem Fall nicht lange. Mein Knöpfchen kompensierte den Verlust des liebgewonnenen Spiels, indem es meine Brüste wie eine Bäckerin den Brotteig kräftig knetete. Bei ihren ungeschnittenen Fingernägeln erspare ich mir so jedenfalls den Gang zum Tätowierer. Ich fülle einfach etwas Tinte in die Wunden und schon habe ich nette Kratzspuren einer Tigerpranke auf der Brust. Hat etwas Verwegenes.

Bei dem Versuch ihre kleinen Patschehändchen durch Festhalten an ihrem umtriebigen Treiben zu hindern, erhielt ich ein dumpfes Knurren als Reaktion. Erschrocken ließ ich ihre Hände los und schirmte meine Brust vor denselbigen ab. Ergebnis: Ihre mich abtastenden Hände  fanden keinen Durchlass. Hurraaa!

Reaktion: Tja, ich kann nicht sagen, dass sie mich nicht gewarnt hätte. Ihr Knurren verstummte und nach drei Sekunden tödlicher Stille rammte sie ihre Hauer in meine Nippel. Möff.

Pädagogischer Output gleich Null. Sechs setzen. Wenigstens habe ich nun die Gewissheit, dass meine Tochter sich durchbeißen kann.

Und ich? Ich beiße jetzt erstmal in einen Kinderriegel.

Mama wandert mit Baby

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