Stilfser Joch Quartalsbericht Nr. 2 – Mamahonk auf Radwegen

Wochenlang drückte ich mich nun schon vor Quartalsbericht Stilfser Joch Nr. 2. Statt dem ausführlichen Berichtswesen zu meinem heiklen Sportvorhaben widmete ich mich der K-Schokolade. Damit qualifizierte ich mich als CEO für die Credit Suisse. Denen erging es ähnlich wie mir. Statt des Quartalsberichts mit negativen Zahlen, gönnten sie sich lieber ein paar Boni. Ich kann auch nur mit negativen Zahlen aufwarten. Die Wintermonate nutzte ich, um physikalische Wunder zu vollbringen und rückwärts zu trainieren. Muskelschwund deluxe eben.

Doch als beflissene Verwaltungsmitarbeiterin erfülle ich selbstredend meine Pflicht und lege hiermit ganz hochoffiziell meine Quartalsbeicht Nr. 2 vor. (Quartalsberichts Nr. 1 findet ihr hier.)

Read it, like it or leave it!

Training Stilfser Joch – Dezember 202

Zu einem zünftigen Radtraining gehören neben regelmäßigen Radtouren auch die Pflege und Wartung der Technik sowie eine detaillierte Analyse der Nährstoffzufuhr. Letzterem widmete ich mich im Dezember. Punkt. Mehr gibt es nicht zu berichten. Entweder waren wir krank oder fett.

Wenigstens machte ich eine gute Figur bei meiner Jahresabschlussfahrt an Silvester

Ohne Mist. Die Zeit, die ich mit dem Gesundpflegen von Kindern verbrachte, reichte locker aus, um ein Medizinstudium abzuschließen. Die Zeit, die ich mit Nahrungsaufnahme verbrachte, erforderte die Befahrung von mindestens drei Alpenpässen. Selbstredend inklusive neunmonatiger Vorbereitung. 

Aktivitäten: 2

Distanz: 19, 1 km

HM aufwärts: 527 m

HM abwärts: 513 m

Training Stilfser Joch – Januar 2023 

Anders im Monat Januar. Trotz sibirischer Temperaturen war ich recht aktiv. Ich war im Kompensationsmodus und ließ mich sogar dazu hinreißen, meinen Mobilitätsradius zu erweitern. Auf Dauer denselben Berg hochfahren unterforderte meine Motivation. 

Ok, vielleicht lag es auch daran, dass ich mit meinem Lieblingsberg – dem Jenzig in Konflikt geriet:

Es war einmal ein Tag, an dem ich mein Schulhonk in die Kita abgab. Nicht, weil sich ihre größte Sehnsucht erfüllte, sondern zum Vorlesen. Spitze, dachte ich, da gönne ich mir gleich ein Bergtraining. Mist, dachte ich, als hinter mir die Straße gefror. Blitzeis! Selbst als Mamahonk ohne Meteorologenhintergrund begriff ich, dass diese naturgesetzlichen Problematik dann doch zu anspruchsvoll war und ich brach ab. Seitdem konzentrierte ich meine Routen auf Berge, die der Winterdienst nicht so schmählich vernachlässigte wie den Jenzig.

Aktivitäten: 6

Distanz: 60,6 km

HM aufwärts: 1.201 m

HM abwärts: 1.122 m

Training Stilfser Joch – Februar 2023 

Tja, was soll ich zum Februar sagen? Es war Winter und ich teilte den Haushalt mit zwei Kindern. Eines davon zur Eingewöhnung in der Kita. Dort tobte der Kampf um unsere letzten Immunsystemreste. Im Nachhinein bin ich überrascht von meiner Kühnheit, Visionen von Höchstleistungstraining während der Eingewöhnung gehegt zu haben. Stattdessen erlitt mein Immunsystem einen Höchstleistungsschaden. 

Nunmehr erwartete ich auf dem Sektor Sport keine bahnbrechenden Erfolge mehr von mir. Wie ja auch nicht von meinem Arbeitgeber erwartet wurde, dass ich nie Kindkrank war. Ich kam zu nichts. Das kannte jeder, der schon mal mehrmals täglich mit einem einjährigen Kleinkind inhalieren musste. 

Ich verbrachte mehr Zeit im Wartezimmer und im Krankenbett als auf der Trainingsstrecke. Das steigerte mein inneres Bedürfnis, wild in der Gegend rumzuballern. Leider hatte ich keine Waffe dabei. Das war bedauerlich, doch im Gesetz stand nun mal: Versehentliche Tötung des Kinderarztes durch eine Schusswaffe wird strafrechtlich verfolgt. Das war hart, doch so waren die Regeln. Außerdem: Wer verschrieb meinem Kind dann Schmerzmittel und Hustensaft? 

Wenigstens einen Erfolg konnte ich verzeichnen: Der Mann und ich buchten den Urlaub in Südtirol für Juli. Samt Bruder und Anhang. Irgendjemand muss ja auf die Kinder aufpassen, wenn der Mann mich in Tornante 23 wegen Erschöpfung abschleppte. Bei der Buchung fragte ich mich allerdings, ob ich Minderungsanspruch erheben durfte, wenn ich wegen Verlassen meiner Kräfte den Stilfser Pass nicht erreichte? 

Aktivitäten: 2

Distanz: 19,7 km

HM aufwärts: 502 m

HM abwärts: 486 m

Trotz mangelnden Trainings blieb ich gelassen. Ich sah das ganze so: Die Lebenserwartung einer Frau betrug durchschnittlich 83,4 Jahre und die des Mannes 78,5 Jahre. Das bedeutete: Bei einer neunmonatigen Trainingszeit standen mir durchschnittlich 6 % mehr Zeit zur Verfügung, um das gleiche Trainingsziel zu erreichen. Rein statistisch gesehen könnte ein Mann insgesamt 104,6 periode mal das Stilfser Joch hochfahren. Die Frau hingegen 111,2 mal. Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit? Vielleicht. Bitteschön! Gründet doch die Homme fatale oder veranlasst die EU zur Verabschiedung der Trainings-Gleichstellungsverordnung! Ich find’s spitzenmäßig.

Mal sehen, ob ich aus dem kommenden Quartalsbericht mehr herausbekommen kann. Kleines Preview: Es gibt jetzt eine Spendenaktion – Radeln gegen Krebs! Lasst Euch gerne inspirieren!

Mama wandert mit Baby

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