Mamahonks kleine Monatsrückschau März 2023

Jahrelang hing ich dem Glauben an, dass meine berufliche Tätigkeit für den Mangel an Kreativität in meinem Kopf verantwortlich sei. Seit uns in einem Intervall von zwei Wochen eine Krankheitswelle nach der anderen erfasste, hegte ich den Verdacht, dass es durchaus andere Gründe für meine kognitive Verödung geben konnte. Der März 2023 untermauerte meine Vermutung!

Read it, like it or leave it!

Das Großereignis, welches unser Leben im März maßgeblich bestimmte, war mein beruflicher Wiedereinstieg. Meine berufliche Rückkehr vor den PC begann glorreich mit meiner Krankschreibung. Die Atemwegsinfektion, die mich lahmlegte, war ein Geschenk aus der Kita. Kaum genesen, erkrankte Fünkchen. Erneut.

Fünkchens Erkältung hielt sich so hartnäckig, dass ich zu der Überzeugung gelangte, ihre Bakterien überlebten sogar einen Atomangriff. Seit vier Wochen hangelte ich mich von Home Office über Minusstunden zu Arbeitszeitverlagerung. Sehr zur Freude meines Vorgesetzten, der mich wider aller Umstände bei meiner Rückkehr mit einer Aufstockung überraschte!

Ernsthaft? Vollzeit? Wenn Teilzeit mich schon derart forderte? Trotzdem liebäugelte ich mit dem Angebot meines Chefs. Ich empfand es als wahre Wohltat, wieder arbeiten gehen zu können. Zugegeben der Mann und ich verfolgten zu viele Hobbies. Familie, Arbeit, Haushalt, Garten, Sport, Bloggen. Prioritäten setzen? Fehlanzeige! Das könnte eventuell problematisch werden.

Selbst dem Mann fiel nun auf, dass wir eine zweite Tochter hatten. Im Gegensatz zum 1. Kind und der 2. Elternzeit konnte er nicht mehr „abtauchen und sich den Betreuungsaufgaben entziehen“ (O-Ton Papahonk). Zugegeben – wir waren vorbereitet auf schwächelnde Immunsysteme. Doch Schließtage aufgrund von Streik und Teamfortbildung übersahen wir in unserer Kalkulation. Hier half glücklicherweise die Bonus-Omi im März aus. Ein Konzept, das mich immer mehr begeistert.

Außerdem begann ich endlich wieder mit dem Radtraining für das für das Stilfser Joch. Das vernachlässigte ich sträflichst in den letzten Wochen. Aus zeitpolitischen Erwägungen galt inzwischen auch mein Arbeitsweg offiziell als Trainingsstrecke. Der Mehrwert bestand nicht darin, zusätzlich Kondition aufzubauen. Der Mehrwert bestand darin, meine Spendenaktion zahlenmäßig zu pimpen. Ich müsste schon ein ehemaliger Hamburger Bürgermeister sein, um zu übersehen, dass ich meine Kilometerzahl ansonsten nicht vermehrte.

Der Motivation tat meine Entscheidung allerdings nicht gut. Meine Arbeitsstelle lag auf einem Berg, wo sich auch das wissenschaftlich-industrielle Zentrum Jenas befand. Damit glich mein Arbeitsweg einer Radautobahn (Radambulanz inklusive). Jeden Morgen maß ich meine Fitnesszustand an mindestens tausend anderen Radfahrer*innen Jenas.

Sie zogen alle an mir vorbei.

Aha, dachte ich, ist ja kein Wunder. Die haben alle Akku. E-Bikes. Püj. Das kann jede*r! In solchen Momenten wäre ich gerne ein bisschen mehr wie meine große Tochter und schrie jedem einzelnen hinterher: „Du schummelst ja!“. Allerdings zwang meine Atemnot mich dazu, mich auf die wirklich wesentlichen Dinge des Lebens zu konzentrieren: Die Sauerstoffzufuhr. Schließlich traf mich die Erkenntnis hart: Die haben ja gar keinen Akku! KRACKS. Das war es dann mit meinem Selbstvertrauen.

In Erziehungsfragen fühlte ich mich weiterhin wie in einem Kriegsfilm. Da gab es doch immer diesen einen Trottel, der auf einen Sprengsatz oder was auch immer tritt, der genau in dem Moment explodieren wird, wenn der Trottel sich bewegt. Ratet, wer der Trottel ist? Kleiner Tipp: Die Kinder sind es nicht.

Lag vielleicht daran, dass ich mal wieder zu viel auf einmal wollte. Während ich nach der Arbeit gleichzeitig das Abendbrot, die Brotdosen für die Kinder, das Frühstück und das Mittagessen für den kommenden Tag vorbereitete, vermittelte ich der Großen Medienkompetenz (Inhalt: Der souveräne Umgang mit Smartphones sowie die medienkritische Nutzung von Apps wie Spotify) und die Kleine führte ich kindgerecht an das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ heran (Sie räumte den vollständigen Mülleimer leer, leckte nacheinander an den Verpackungen und sobald etwas nach Joghurt schmeckte, roch oder aussah, arbeitete sie sich mit akribischer Sorgfalt in das Innere der Verpackung vor). Man kann nicht früh genug mit Umwelt- und Medienbildung beginnen!

Apropos Fünkchen. Sie war wie ausgewechselt.

Vor der Eingewöhnung: Friedlich, ausgeglichen, gelassen.

Nach der Eingewöhnung: 🤪🥸🤬🤮🤧😶‍🌫️

Nachvollziehbar, dass bei mir eine tiefe, innere Freude über ihre Nuckelliebe herrschte. Der Sauger nahm ihren Stimmungsschwankungen wenigstens etwas die Spitzen. Ich konnte nicht mehr nachvollziehen, wieso sich mir während der Elternzeit so manches Mal die Frage aufdrängte: Hätten wir uns den Nuckel sparen können? Die Antwort lautete heute: Bist du verrückt? Selbstverständlich nicht!

Mein Baby – pardon Kleinkind – erreichte, wenn es seinen Ärger Luft macht, oft über 120 Dezibel. Der Nuckel war wie eine Lärmschutzwand zwischen mir, dem friedliebenden Elternteil, und der protestierenden Nuckelinhaberin. So vermieden wir schwerste Hörschäden bei Mama oder Papa. In Kitas sollte der Einsatz von Beruhigungssaugern per Arbeitsschutzverordnung vorgeschrieben sein. Zumindest solange die Kleinen Ihre Bedürfnisse nicht anders kommunizieren können.

So plätscherte mein Alltag im März zwischen Erkältung, Eingewöhnung und erneutem Einstieg in den Beruf dahin. Außer der 70. Geburtstag einer Bonus-Oma sowie der Besuch der Pferdeshow „Cavalluna“ in Erfurt gab es keine spektakulären Highlights.  

Mein Leben fühlt sich gerade richtig gut an! Nur eine Sache gab mir zu denken:

Erkenntnis des Monats

Mama wandert mit Baby

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