Starke Frauen im Kurzporträt – Marie Curie
Warum sind manche Menschen erfolgreich und andere nicht? Was macht einen erfolgreichen Menschen aus? Das sind Fragen, mit denen ich mich in letzter Zeit vermehrt beschäftigte. Die Antwort besteht aus einem Konglomerat aus Persönlichkeits- und Umweltfaktoren. Bei meiner Recherche rückten zunehmend erfolgreiche Frauen aus Geschichte und Gegenwart in mein Blickfeld. Insbesondere interessierte mich die Frage, wie es um das Familienleben dieser namhaften Damen bestand? Für mich erschien es schier undenkbar neben der Geburt von ein bis mehreren Kindern und deren Fürsorge sowie der hingebungsvollen Gestaltung einer Paarbeziehung, Zeit für die eigene Karriere zur Verfügung zu haben. Gerne möchte ich Euch in klein portionierten Porträts einen Einblick in die Biografien großartiger Frauen geben, die das Gegenteil beweisen.
Kurzporträt Marie Curie (1967 – 1934)

- Maria Skłodowska ist der eigentliche Name der Polin Marie Curie
- Sie wurde nicht zum Studium an der Warschauer Universität zugelassen, weil sie eine Frau war.
- Sie war eine von 23 Frauen unter den gut 1800 Studierenden des Physik-Erstsemesters im Jahr 1891 an der Pariser Sorbonne (in Frankreich durften Frauen ab 1880 studieren)
- Marie Curie forschte zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie, er stellte seine eigene Forschung hintenan, um seine Frau zu unterstützen
- Mit Pierre Curie hatte die Physikerin und Chemikerin zwei Töchter
- Im Alter von 36 Jahren erlitt sie eine Fehlgeburt
- Die 2. Tochter gebar sie im Alter von 37 Jahren.
- Nachdem ihr Mann 1906 von einer Pferdekutsche überfahren wurde, litt sie jahrelang an Depression. In dieser Zeit unterstützten ihr Schwager und ihr Schwiegervater sie bei der Erziehung der beiden Töchter.
- Außerdem organisierte sie zusammen mit befreundeten Wissenschaftlern eine Lernkooperative, in der sie ihre Kinder selbst unterrichteten
- Sie ist die einzige Preisträgerin, die je einen Nobelpreis in zwei unterschiedlichen Fachgebieten (Chemie 1911 und Physik 1903) erhielt.
- Das Nobelkomitee versuchte die Wissenschaftlerin von der Reise nach Stockholm zur Preisverleihung abzubringen, da ihr Verhältnis mit dem verheirateten Paul Langevin publik wurde
- Marie Curie nahm den Preis an, weil sie es strikt ablehnte, ihr berufliches Leben mit dem Privatem zu vermischen
- 1911 wurde ihr die Aufnahme an der französischen Akademie der Wissenschaften verweigert
- Ihre Enkelin heiratete den Enkel ihrer Affäre Paul Langevin
Es fasziniert mich, wie die Wissenschaftlerin beschrieben wird. Einerseits wird sie als graues Mäuschen, gleichzeitig als Forscherin mit Leidenschaft dargestellt, die unaufhaltsam ihr Ziel verfolgt. Ihr Forschungsdrang war so stark und sie derart diszipliniert, dass es ihr gelang, ihre Rollen als Mutter und Wissenschaftlerin auszufüllen, nicht zuletzt weil sie ihre beiden Töchter in ihr Schaffen einbezog und klug netzwerkte. Vielleicht ist das die Kunst?