Kleine Monatsrückschau November 2022

Es war einiges los im Monat November. Dem Windmonat. Gegenwind gab es reichlich im November. Doch nicht nur. Deutschland bekam das Bürgergeld und ich mein funktionierendes Rad. Ukraine eroberte Cherson zurück und ich mein an der Börse verlorenes Geld. Der Planet Erde knackte die Acht-Milliarden-Marke und trotzdem fehlt eine Person.

Read it, like it or leave it!

Mein Sportkarriere lag seit Oktober brach. Das Stilfser Joch mag geduldig sein, ich war es nicht. Neuer Monat, neues Glück. Ich malträtierte den Kundendienst von Qeridoo so lange, bis sie den defekten Radanhänger austauschten. Das funktionierte überraschend reibungslos. Nun hoffte ich auf ein Ende der Pannenserie.

Die Bremsen an meinem Fahrrad ließ ich ebenfalls erneuern. Kurz liebäugelte ich mit YouTube und dem Gedanken, die Belege selbst auszuwechseln. War dann doch zu bequem. Ging lieber mit meinen Töchtern zum Laternenumzug. Diesmal kam ich mit genauso vielen Kindern zurück, wie ich hin bin. Was einem Wunder gleicht angesichts einer unübersichtlichen Masse überzuckerter kreuz und quer laufender Kinder. Im Dunkeln umherlaufender Kinder. Das Wunder hat einen Namen: Papahonk.

Schon startete ich erneut auf den Jenzig, nur um kurz darauf das zu machen, was Eltern im Herbst eben so machen: Kranke Kinder pflegen und anschließend selbst krank werden. Seit Anfang November grassierte an der Schule ein Magen-Darm-Infekt.

Ich wachte am Mittwoch auf und dachte: Drei.

Ich wachte am Donnerstag auf und dachte: Zwei.

Ich wachte am Freitag auf und dachte: Eins.

Ich wachte in der Nacht von Freitag auf Samstag auf und hörte: „Mama, ich muss …na du weißt schon.“

Na-du-weißt-schon ist die Umschreibung von Knopf (6) für Erbrechen. Meine Tochter ist Emetophobikerin. Emetophobie ist die panische Angst vor Übelkeit und Erbrechen. Ja. Ich habe auch so geguckt als ich das Wort das erste Mal las. Ich bin froh über dieses Wort. Das erzeugt zumindest kurzzeitig die Illusion, nicht ganz so verrückt zu sein, wie sich unser Alltag manchmal anfühlt.

Im Alltag sieht Emetophobie so aus, dass es nahezu unmöglich ist, Sätze zu sagen wie z.B. Ich möchte eine Lanze brechen für… oder Das kotzt mich an, ohne dass dem Kind schlecht wird. Dank der Kausalkette Herbst-Schule-Magen-Darm war ihr trotzdem schlecht. Vier Tage lang. Dann war ich dran.

Gleichzeitig drückte Fünkchen, unsere Jüngste (0), die oberen vorderen Schneidezähne durch und eroberte die Vertikale. Ja, Fünkchen gibt es jetzt in 3D. Mit dem Resultat, dass ich im November noch weniger schlief als bisher. Mamas verstehen mich, einige Papas auch. Unserer nicht. Denn alle kranken und sich entwickelnden Kinder stapelten sich bei mir im Bett.  

Bevor die große Krankheitswelle über uns hereinbrach, bereitete ich meinen beruflichen Wiedereinstieg im März vor und überzeugte meinen Arbeitgeber, dass es eine Spitzenidee sei eine Spitzenkraft wie mich, nicht nur mit 50% zu beschäftigen. Ergebnis offen.

Falls meine Argumentation ins Leere läuft, strebe ich eine Karriere als Privatière an. Im November bekam ich nämlich einen Eindruck davon, was Börse alles kann. Zumindest, wenn der Neobroker im technisch einwandfreien Zustand ist. Spoiler: Mein Neobroker war es nicht. Am Tag der Ralley erfreute er mich mit dieser Meldung:

Das versetzte mich in einen Harakirizustand. Das mochte die Erklärung dafür sein, warum ich auf die Rundmail der Klassenlehrerin mit der Frage, wer sie beim digitalen Adventskalender der Schule unterstützen könne?, ein interessiertes Wasmussdennüberhauptgemachtwerden? zurückschrieb.

Drei Mails, einen Anruf und die Magen-Darm-Grippe später, saß ich mit zwei überdrehten Mädels bei uns im Wohnzimmer und tat so als wäre ich eine DIY-Mama, der es eine große Freude bereitet, Apfelmännchen zu basteln, das alles zu filmen und gleichzeitig ein Säugling mit Brei zu füttern…äh…vollzuschmieren (kommt der Realität näher).

Es war der Tag, als meine Bonusschwester im Sterben lag. 49 Jahre alt. 2 Töchter. Brustkrebs

Manchmal fühlte sich späte Mutterschaft echt beschissen an.

Kurz bevor sie zu Ihm ging, wurde sie getauft.

Halte Gott dich fest in seiner Hand!

Mama wandert mit Baby

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