Mamahonks kleine Monatsrückschau Februar 2023
Der Monat Februar 2023 war der letzte Monat meiner Elternzeit. Ihn hatte ich für die Eingewöhnung von Fünkchen in die Kita sowie für die Wiederherstellung meiner Berufstauglichkeit vorgesehen. In einer idealen Welt chillte Fünkchen mit acht kleinen Rotznasen, während ich shoppte, saunierte, trainierte und mir die Füße massieren ließ. Doch ich übersah, dass es sich um einen Februar im Jahr 2023 handelte.
Nach Coronapandemie 2020, Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 und Beginn des Ukrainekriegs 2022 hatte ich doch nicht ernsthaft erwartet, dass das Jahr 2023 Wellness oder beruflichen Erfolg bereithielt? Nein, mein Februar 2023 bestand zu 11% aus Eingewöhnung von Fünkchen, 29% aus Magen-Darm-Virus und 60 % aus Infektion der oberen Atemwege – war also ungefähr so prickelnd wie ein Film von Til Schweiger.
Read it, like it or leave it!
Long story short: Weder die Eingewöhnung noch der berufliche Wiedereinstieg sind geschafft. Dafür kannte ich jetzt das Wort „Immunschuld“. Unser Immunsystem hatte nämlich einiges aufzuholen. Der vermaledeiten Atemwegsinfektion gelang es uns gleich mehrere Wochen auszuknocken.
Außerdem wusste ich nun gesichert, dass die Erkältung die häufigste Infektionskrankheit des Menschen ist. Umso erstaunlicher, dass Medienschaffende das Potenzial des Themas nicht aufgriffen und Blockbuster produzierten wie:
Pulp Bronchitis
Herr der Sinusitis
Wo blieben die Ratgeber?
Kochen mit Bronchitis
Sinusitis für Vegetarier (mit Hörbuch).
Nachdem Fünkchen fünf Nächte lang mich vom Schlafen abhielt, erfasste der Bazillus auch mein Immunsystem. Ich hatte ihm – dank der Stillerei – wenig entgegenzusetzen. Engelwurz und Zwiebelsaft sind in ihrer Wirksamkeit begrenzt. Und langsam. Das war weder neu noch spektakulär. Allerdings reichte meine pädagogische Schaffenskraft im Krankzustand nur für das Verabreichen von Fieberzäpfchen und Auflegen von Kartoffelwickel.
Wie sollte ich ein störrisches – inzwischen tagsüber recht fittes – Kleinkind und ein halbkrankes Schulkind handeln, während jeder einzelne Schritt, den ich tat, meinen Kiefer daran erinnerte, dass ich eine Nasennebenhöhlenentzündung hatte? Das überforderte mich maßlos. Katia Saalfrank übernehmen sie! Oder können sie nur Sozialschwache!
Der permanente Zustand des Krankseins hinterließ auch Spuren in unserer Beziehung. Ich war mir sicher, des Mannes sehnlichster Wunsch war, dass ich ihn beim Heimkommen sagte: “Du möchtest Dich bestimmt erstmal ausruhen. Hier ist Dein Tablet und der Gemüsereis ist gleich fertig. Die Nussschokolade liegt mundgerecht geviertelt auf dem Couchtisch neben deinem Glas Wasser. Die Fußmassage gibt es gleich, wenn ich mein Dessous angezogen habe.”
Ich schwöre, das Szenario scheiterte bisher allein daran, dass wir keinen ordentlichen Couchtisch haben. Stattdessen gab es für den Mann ein Mamahonk, dass nach einem Monat Eingewöhnung, Durchfall und Schniefen auch genau so aussah und noch weniger als sonst Lust auf Haushalt, Kochen und Kinderbetreuung hatte.
Ach ja. Um ein Haar hätte ich sogar meine Kinderriegelsucht besiegt. Der Mann verhinderte es gerade so, weil er merkte, dass meine schlechte Laune Tiefseewerte erreichte. Das war nicht gerade beziehungsfördernd. Zur Substitutionstherapie stieg ich kurzzeitig (!) auf hochprozentige Schoko-Keks-Produkte um, damit waren die Entzugserscheinungen gemindert. Kakao galt schließlich auch als Stimmungsaufheller. Gut, das hieß nichts. Dennoch konnte eine Tragödie mittleren Ausmaßes verhindert werden.
Leider enthielt mein Februar auch 0% Nominierung für den Goldenen Blogger 2023. Mit knappem Vorsprung wurde ich von Elon Musk abgehhängt. Wundert’s da, dass der uralte Überlebenstrieb in mir wieder siegte und nach Glukose verlangte? Eingewöhnung und Krankheit mochte mental noch zu verkraften sein. Doch gegen Elon Musk verlieren? Da hätte man auch Annegret Kramp-Karrenbauer zur Verteidigungsministerin machen können.
Jetzt, nachdem meine Tränen versiegt sind, möchte ich dennoch all denjenigen danken, die mich nominiert haben. Ihr seid zauberhaft und wenn ihr mich kommendes Jahr wieder nominiert, bekommt ihr die Mamahonk-Ehrennadel. Ich gebe nicht auf. Menderes der Bloggerwelt!
Auch an der Börse bewies ich wieder mal ein einzigartiges Talent, zu kaufen, wenn es am teuersten und zu verkaufen, wenn es am günstigsten war und das nach dem wohl historisch fulminantesten Börsenstart ins Jahr. Allerdings nur in der ersten Februarwoche, danach ging ich in den Börsenstreik und guckte einfach nicht mehr ins Depot.
Gerne böte ich Euch jetzt einen optimistischen Abschluss, doch ich habe keine Lust auf Achtsamkeitssprüche oder Motivationsschlager wie “Alles wird gut!” Ich bin jetzt mehr vom Schlage: “Ach ja, für wen?”

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2 Antworten auf “Mamahonks kleine Monatsrückschau Februar 2023”