12 von 12 April 2023
Ihr seid nervlich bankrott? Ihr habt schlaflose Nächte und unstillbaren Appetit? Kurz: Ihr habt Kinder? Dann habe ich gute Nachrichten für Euch! Welche erfahrt Ihr in meinem 12 von 12 April 2023!

1 Die gute Nachricht lautet nämlich: Es müssen nicht nur Eltern für Kinder, sondern auch Kinder für die Eltern da sein. Ist juristisch abgesichtert durch den §1619 BGB. Der besagt, Kinder müssen im Haushalt helfen. Ich beabsichtigte die Osterferien dafür zu nutzen, Knopf, meine große Tochter, mit diesem Gesetz vertraut zu machen.

2. Sie zeigte wenig Begeisterung. Doch auch hier hat der Gesetzgeber mitgedacht und geplagten Eltern ein Streikrecht eingeräumt. Sträuben sich Kinder gegen die Mithilfe im Haushalt, können Eltern ihr Leistungen ebenfalls einstellen. Oder die Polizei rufen. Ich entschied mich für Ersteres. Bin ja kein Unmensch. Lass Dir das Frühstück schmecken, mein Kind!

3 Meine Tochter plädierte für freie Wahlmöglichkeiten und leistete einen Beitrag zum Familienleben auf friseurhandwerklicher Ebene. Das Ergebnis überzeugte. Sie. Mich nicht. Natürlich forderte sie unmittelbar entsprechende Gegenleistungen ein. Glücklicherweise erinnerte ich mich rechtzeitig, dass eine Mutter eine staatliche Lizenz benötigt, damit sie ihrer Tochter eine Dauerwelle machen darf. Zumindest in Nebraska. Dieses Detail verschwieg ich meiner Tochter allerdings.

4 Das war für Knopf zu viel. Dramatisch teilte sie mir mit, dass sie sich nun gezwungen sehe, uns zu verlassen. Ich stoppte ihren Spontanauszug, indem ich ihr mit einem Umzug nach Shanghai drohte. Die dortige Regierung erließ nämlich 2016 ein Gesetz, welches Kinder dazu verpflichtet, ihre Eltern oft zu besuchen oder ihnen zumindest ab und an Grüße zukommen zu lassen. Knopf zog trotzdem aus. Allerdings nur temporär, um mit der Bonusoma den Erfurter Zoo zu besuchen.

5 Moment!? Fünkchen in der Kita? Knopf bei der Bonusoma? Und ich im Urlaub? Das klingt nach idealen Rahmenbedingungen für einen Saunabesuch. Ab jetzt bin ich nur Manja und kein Mamahonk.

6 Doch zuvorderst fluchte ich kräftig. Über Ostern. Das uns wieder mehrere Kilogramm Süßigkeiten – pro Tochter – bescherte. Und über Ferrero. Deren Schokoladenrezept erneut sämtliche Widerstandskräfte in mir zum Erliegen brachte. Wäre das nicht mal ein Anlass, an der GreenCardLotterie der USA teilzunehmen? Die haben Überraschungs-Eier einfach verboten. Der Grund: Ein Gesetz von 1938, das jegliche Lebensmittel mit integriertem Spielzeug untersagt. Das Schokoladenei ist zwar drei Jahrzehnte jünger, trotzdem ist der Import juristisch heikel und wird mit 2.500 Dollar pro Ei bestraft. Joar, da schaffte ich es sogar, zu widerstehen. Ab jetzt tauschte ich Kinderschokolade gegen Zartbitterschokolade. Ich habe noch einiges vor dieses Jahr.

7 In der Umkleide der Sauna war eine ältere Dame, die olfaktorisch ihre Anwesenheit recht deutlich zum Ausdruck brachte. Ich wollte freundlich sein und informierte sie darüber, dass sie froh sein könne, dass es noch nicht 18 Uhr und sie nicht in Florida sei. Dort gilt es nämlich als ungesetzlich, nach 18 Uhr an einem öffentlichen Ort einen Darmwind abgehen zu lassen. Fand sie nicht witzig.

8 Ich versuchte die Situation zu retten und erklärte ihr, dass auch ihr Mundgeruch (Zwiebel) in der Sauna unbedenklich wäre. Zumal sie bereits jenseits der 60 sei. Anders verhielte es sich, wäre sie ein Schulkind in West Virginia. Dort dürfe sie mit Zwiebelgeruch nämlich nicht mal die Schule besuchen. Ihr feuriger Blick, wies mich an, lieber das Thema Gerüche zu meiden. Kein Sinn mehr für Humor bei der Generation Ü60. Da sind meine Socken ja besser drauf.

9 Der*die aufmerksame Leser*in kommt wahrscheinlich nicht umhin, anzunehmen, ich gehe nahezu täglich in die Sauna. Schließlich handelt es sich bereits um mein drittes 12 von 12, dass ich in der Sauna verbringe. Zufall? Tradition? Gut durchdachte Marketing-Strategie der hiesigen Saunawelt? Mitnichten. Ich gehöre lediglich zu rund 30 Millionen deutschen Personen.

10. Das ist die Anzahl der Menschen, die laut dem Deutschen Saunabund regelmäßig in Deutschland schwitzen. Das finde ich bemerkenswert. Nicht das Schwitzen, sondern die Existenz eines Saunaverbands. So finnisch das Hobby ist, so deutsch ist es, dass es gleich einen ganzen Verband für’s Saunieren gibt. Naja, 30 Mille sind schon ne Lobby wert. Der Verband bietet ein Qualitätssystem sowie eine Akademie für Aus- und Fortbildung. Es überrascht allerdings nicht, dass es sich um den größten Saunaverband weltweit handelt. Ich vermute, es ist der Einzige weltweit. Ich meine, mal ehrlich…

11. Es gibt sogar eine Aufguss-Meisterschaft. Da versammeln sich sämtlich Wedeltalente aus Deutschland und heizen einander so richtig ein. Faszinierend.
Ich bleib lieber bei:

Bei Draussennurkaennchen findet ihr weitere 12 von 12 der Blogosphäre.

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Dein Beitrag ist herrlich erfrischend und wundervoll originell. Danke dafür!
Dankeschön, das freut mich.
Hach ich liebe deine Art zu schreiben! Du bist der Sieger des 12von12 April 23! So informativ, ich hab so viel gelernt! 🤓
Grüße aus dem Mausloch!
Und nicht vergessen: In der Stadt Lang im US-Bundesstaat Kansas ist es illegal, im August auf einem Muli auf der Hauptstraße zu reiten, es sei denn, das Muli trägt einen Strohhut.
😂 Das ist auch gut. Da gibt es echt verrückte Gesetze. Mich würde echt mal die Entstehungsgeschichte dahinter interessieren. 😏Danke für Deine lieben Worte. Grüße ins Mauseloch zurück.