12 von 12 August 2023 – Time to Blog

Häufig werde ich gefragt, woher ich die Zeit zum Bloggen nehme? Das ist eine der Kernfragen meines Lebens und damit das Thema, das wie kein anderes für verzweifeltes bis hysterisches Lachen sorgt.

Wenn ein Mamahonk bloggt, ist damit nicht nur der reine Schreibprozess gemeint. Vielmehr meint Bloggen ein regelrechtes Schreibwerk, bestehend aus lauter kleinen Zahnrädern, die exakten ineinander greifen müssen, damit ich am Ende (oder Anfang) eines Tages meinen Blogartikel veröffentlichen kann.

Heute nehme ich Euch mit durch Mamahonks Blogmechanismus.

1. Zeitfenster – 1.24 Uhr: Beim 1. Stillen sinniere ich darüber, welches Thema ich verblogge. Das mag einer der vielen Gründe sein, warum ich noch stille. Inzwischen fürchte ich die totale Schreibblockade, sobald ich abstille. Ich bin felsenfest überzeugt, dass das nächtliche Stillen, während ich halbbewusstlos da liege, Fünkchen an der Brust nuckelt und ich randvoll mit Oxytocin bin, verantwortlich für den einen oder anderen Kreativitätsschub ist.

2. Zeitfenster – 4.04 Uhr: Beim 2. Stillen sorge ich für die visuelle Ausgestaltung des heutigen Blogs – will heißen, ich mache die ersten beiden Fotos des heutigen 12 von 12 und verkaufe sie als zwei unterschiedliche Momentaufnahmen. Unterschied merkt sowieso keiner.😏 Bei anderen heißt es Born to blog. Bei mir: Breastfeed to blog.

3. Zeitfenster – 6.21 Uhr: Der Mann und Knopf schlafen im Garten und Knöpfchen den Schlaf der Gerechten. Nur der frühe Blogger schreibt den Blogartikel.

4. Zeitfenster – 7.52 Uhr: Beim Nichtaufräumen. Gestern gab es einen Post bei Facebook mit der Frage: Wie oft reinigt ihr in der Woche? Zwei Frauen stritten sich tatsächlich 2 345 011 Beiträge lang, was sinnvoller sei: Das Putzen in den Alltag zu integrieren oder diese Zeit für Quality Time für sich selbst, die Kinder oder den Partner zu nutzen?

Die Diskussion beschreibt den sieben Jahre währenden Konflikt zwischen dem Mann und mir ganz gut. Tatsächlich spiegelt er sogar meinen innersten Konflikt wieder. Selbstverständlich hätte ich auch gerne eine blitzende Wohnung. Doch irgendwann entschied ich mich dafür, mich selbst und meine Kinder ernst zu nehmen und die wenige freie Zeit für sie oder meinen Blog zu verwenden. Tja. Muss der Mann eben in einer semiordentlichen Wohnung leben. Muss ich ja auch.

5. Zeitfenster – 10.54 Uhr: Den Mann von meiner Haltung überzeugen, er sei verantwortlich für den Haushalt ist integraler Bestandteil meines Bloggerindaseins. Der Mann fand es nicht witzig. Er fand es so sehr nicht witzig, dass mich eine starkes Gefühl übermannte, ich wäre gegenwärtig im Keller besser aufgehoben. Dort schreibe ich ein paar Sätze, während ich Wäsche aufhänge.

6. Zeitfenster – 11. 07 Uhr: Der Mann verhält sich zu mir wie Söder zu Kipping. Politische Themen bieten uns stets eine herausragende Chance zu einer ausgiebigen Kontroverse. Doch heute habe ich keine Lust. Ich verstecke mich auf dem WC, nachdem ich vom Keller komme, um schnell ein paar Stichworte zu Sätzen umzuformulieren. Normalerweise klappt das ganz gut. Doch der Mann ist in Diskussionslaune. Als Mama bin ich jedoch dauerhaft im Eskalationsmodus und sehr wehrhaft. Das hat ein recht effektives Streitverhalten zur Folge: Ich schließe die Klotür ab.

7. Zeitfenster – 11.57 Uhr: Nicht kochen, lieber bloggen. Mein Geheimnis: Junk food kaufen und Tür zuschließen. Natürlich hinter den Kindern. Das klappt heute suboptimal. Den aus Fertiggerichten gewonnenen Zeitgewinn opfere ich der Autofahrt in meine Geburtstadt, statt ihn zum Texten zu nutzen.

8. Zeitfenster – 12.25 Uhr: Den Kindern zuhören birgt wahres Blogpotenzial. Was hier überzeugt, ist die Fähigkeit meiner Tochter zu feinfühligen Wortschöpfungen. Denn die kindliche Sprache liefert immer wieder Exemplare von atemberaubender lexikalischer Vielfalt und damit Stoff für den Blog. So macht mich Knopf darauf aufmerksam, dass sie nach den Ferien wegen Magen-Darm nicht in die Schule gehen kann. “Warum? Woher weißt du das jetzt schon?”, erkundige ich mich. Sie antwortet lapidar: “Ich habe da so ein Bauchgewühl…

9. Zeitfenster – 14.35 Uhr: Rückbesinnung auf die guten, alten Erziehungsmethoden sind gelegentlich auch der Sache zuträglich: Kinder mit Süßigkeiten bestechen. Zusammen mit Opa und den Kindern erledige ich den Wocheneinkauf. Das dauert bei meinem Vater gerne etwas länger. Das Längerdauern nutze ich gnadenlos aus, um Fotos zu bearbeiten und in den Artikel einzufügen.

10. Zeitfenster – 15.36 Uhr: Blogstop auf dem Klo. Für eine schnelle Korrektur genutzt.

11. Zeitfenster – 20.05 Uhr: Die Antwort auf die Frage ist scheinbar simple: Der Mann macht die Hausarbeit und die Kinder sperre ich mit Pizza & Tablet ins Zimmer. Zumindest in meinen Träumen, wenn ich auf der Couch entspanne und nicht blogge.

12. Nein, Scherz beiseite. Meine besten Blogfenster sind die Minuten auf dem WC und beim Stillen. Währenddessen werden Ideen entwickelt, Stichpunkte gesammelt, Fotos gemacht und bearbeitet, ausformuliert, korrigiert, verlinkt und publiziert. Als Vollzeit berufstätige Mama muss ich nehmen, was ich kriege.

Mama wandert mit Baby

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