Herzlich willkommen bei Mamastisch – Der fantastische Mamablog.

Es wird serviert eine Portion Leichtigkeit mit einer Brise Satire garniert mit Ironie. Guten Appetit!

Murphy's Law

Little Murphy’s Law

Es gibt klassische Situationen mit Baby. Diese Situationen kennt jede Mutter. Muss sie beispielsweise sehr dringend zu einem wichtigen Termin, darf auf gar keinen Fall zu spät kommen und ist leider aber schon leicht verspätet, hofft dennoch mit einem kleinen Sprint zur Bahn das Zeitdefizit kompensieren zu können, dann hört sie mit Sicherheit just in dem Moment als sie mit Baby auf dem Arm die Tür hinter sich schließt einen lauten Knall. Innerlich betet sie, dass das Kind an Flatulenz leidet, doch schon auf den ersten Riecher wird klar, hierbei handelt es sich um einen Zwischenfall größeren Ausmaßes. Der Termin platzt quasi mit dem Darm des Kindes. Heute hatte ich wieder so einen Babyklassiker. Zum Mittagessen kam alles zusammen. Wir versuchen unser Knöpfchen gerade an Fleisch heranzuführen. Das ist keine leichte Aufgabe für mich. Denn ich bin Vegetarierin. Doch da der Knöpfchenpapa Fleisch auf seinem Speiseplan hat, entschieden wir uns dafür, unserem Kind auch welches anzubieten. Schließlich können wir ihm schlecht etwas vorenthalten, was der Papa isst. Allerdings ist damit auch der Papa der designierte Fisch- und Fleischverantwortliche. Ich weigere mich, es zuzubereiten und zu füttern. Ich bin nunmal außerstande den Zungen- Temperatur – Mess – Test vorzunehmen. Dummerweise war der Papa zum Babymittagessen unauffindbar abhanden gekommen. Etwas, das er noch bereuen würde. Also gab ich mir einen Ruck und bot ihr Kartoffel-Möhre mit Pute an. Was soll ich sagen?  Momentan scheint Knöpfchen diese Leidenschaft noch nicht mit seinem Papa zu teilen. Nach dem ersten Löffelchen schüttelte es sich, nach dem zweiten blieb das Mündlein geschlossen. Da ich von einem sehr hungrigen Kind ausging, griff ich ohne genau darauf zu achten in das Kühlfach nach einer vorgekochten Mahlzeit und erhitzte sie im Schnellmodus in der Mikrowelle während ich das Müttermantra runterrasselte: “Gleich, mein Schatz! Glei-heich.” Knöpfchen beschwerte sich lautstark im Hintergrund. Manchmal fühlt es sich an als hätte es die Rolle des Chors im antiken Drama inne. Allerdings besteht bei mir noch Unsicherheit, ob Knöpfchen eine tragische oder komische Handlung kommentiert. Kaum war der Brei aufgetaut und umgerührt, hechtete ich schon zu dem sich in der Wiege aufbäumenden Kind. Mit lieblich-säuselnder Kopfstimme bemühte ich mich das erhitzte Gemüt zu besänftigen. Doch als Mylady registrierte, was ich ihr anbot, Blumenkohl-Kartoffelbrei, näherten wir uns allmählich dem retatierenden Moment. Ja, ich erfasse seit heute die Bedeutung des Wortes “schrill” ganz neu. Schnell überlegte ich mir eine kulinarische Alternative, um die Mauer der Ablehnung zu durchbrechen. Für Reisen habe ich immer eine kleine Ration Gläschen im Haus. Ohne nachzudenken schnappte ich das Erstbeste, öffnete es und schob es samt Deckel in die Mikrowelle. Um das Kind zu beruhigen, spurtete ich zurück ins Wohnzimmer. Bevor ich dort ankam, hörte ich einen mächtigen Rums aus der Küche. Mit einer zackigen Kehrtwende hastete ich zurück. Der Deckel war explodiert. Überall klebte geschmackloser Zucchinibrei. Ich warf einen Blick zurück auf mein Kind, das irgendwie an seinen Schnuller gekommen war und bedächtig vor sich auf den Boden blickte. Mit einem Anflug von Stolz, dachte ich, wie gelassen meine Tochter doch sei. Spätestens hier hätte ich meinen Irrtum bemerken und reagieren sollen. Ich schickte mich an, die Sauerei in der Küche wenigstens notdürftig abzuwischen als ich erneut ein Klappern hörte. Zurück im Wohnzimmer erblickte ich die Ursache: Wie sooft waren die Arme meines Knöpfchens urplötzlich zwanzig Zentimeter länger geworden, hatten die Fleischpampe umgeworfen und rührten nun seelenruhig darin herum. Da stand ich also, Küche und Wohnzimmer bedeckt mit Breispritzern, mein Kind und ich ebenfalls von oben bis unten besudelt mit drei verschiedenen Geschmacksrichtungen. Genau in diesem Moment betrat der Mann die Szenerie und fragte gutgelaunt: “Na, Mädels, wie ist die Stimmung!” Was soll ich sagen? Da wir keine Kinderriegel mehr hatten, verhalf ich meinem Mann zu einer ganz neuen Vorstellung von den Worten ‘Ventil’, ‘anblaffen’ und ‘Scheißfleisch’.

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Das Estherakel – Oder warum die Welt mehr Hebammen braucht

Heute ist ein Tag der ersten Male. Zum ersten Mal seit der Geburt von Knöpfchen habe ich Ausgang. Ausgang heißt, ich tue etwas nur für mich. Es kam zwar vor, dass ich ohne die kleine Krawallschachtel unterwegs war. Doch dann diente die Unternehmung einen bestimmten uneigennützigen Zweck. Zahnarzt, Einkauf, Vortrag über Krebserkrankungen… Und zum ersten Mal seit Beginn meiner Schwangerschaft gehe ich heute also nun in die Sauna. Ganz allein. Ohne Tochter. Ohne Mann. Kurz hatte ich überlegt, eine Freundin zu fragen. Doch bevor der Gedanke zu Ende gedacht war, hatte ich ihn verworfen. Allein. Nur meine Gedanken und ich. Dieser Tag passt wunderbar dazu. Es scheint die Sonne. Frühlingsatmosphäre macht sich breit. Dementsprechend gering ist die Besucherzahl. Die Gedanken dürfen schweifen. Wohin? Ich überlege, wann ich das letzte Mal sauniert habe. Das war noch in Dresden. Denke ich an Dresden, landen meine Gedanken sehr schnell bei dem Geburtshaus Bühlau. Mehr oder weniger zufällig bin ich an diese fantastische Einrichtung geraten. Meine Wohnung lag daneben. Meine Frauenärztin praktizierte dort. Dass sie für ein Geburtshaus arbeitete, war mir nicht klar. Geschweige denn, dass ich eine Ahnung von dem Konzept gehabt hätte. Die Hebammen und Ärzte dort lieben ihren Job. Mit Schwangerschaftsbeginn besuchte ich eine Vortragsreihe rund um das Thema Geburt. Ganz ehrlich, wäre ich nicht schwanger gewesen, ich hätte es nach diesen Vorträgen werden wollen. Das Personal zelebrierte Schwangerschaft und Geburt regelrecht. Sie heiligten die Frau. Das Gefühl vermittelten sie mir zumindest. Das tat unendlich gut. Als wäre es heute, erinnere ich mich an die Worte von Esther, während meines 1. Gesprächs mit ihr, einer Hebamme. Dabei geriet ich mit Esther an eine Person, an die ich keine hohen Erwartungen hatte. Sie wirkte sehr resolut. Und mit ihren grauen Locken und bunten Stoffen sah sie mir nach mehr Alternativität aus als ich meinte, vertragen zu können. Frisch geschwängert, stets von leichter Übelkeit sowie zerrender Müdigkeit geplagt und hormonell durcheinander ließ sich mein Zustand durchaus als vulnerabel beschreiben. Ich litt unter den Krebsdiagnoses meiner Eltern, das schlechte Gewissen meinem Arbeitgeber gegenüber aufgrund der bevorstehenden Auszeit bedrückte mich und gleichzeitig zerriss mich die bevorstehende Entscheidung für oder gegen einen Wohnortwechsel von Dresden nach Jena. Was tat Esther, als ich in Tränen aufgelöst vor ihr saß? Mit energischer Stimme legte sie los: “Mensch, in Jena gibt es auch ein prima Geburtshaus. Da gehst’e hin. Durch den Mutterschutz hat dein Verein sogar ausreichend Zeit und Geld, um Dein Abgang zu sortieren. Da packst du deine sieben Sachen, gehst zu deinem Mann und deiner Familie, bekommst in Ruhe dein Kind und nach deiner Elternzeit, da hat die Merkel das ganze Chaos hier geordnet und da gibt’s für dich auch eine Festanstellung im Migrationsbereich. In Jene lebt’s sich’s bene.” Mit nur fünf Sätzen hatte Esther mein Leben geordnet. Sie war tatsächlich so resolut, wie sie aussah. Und das war gut so. Jetzt 1,5 Jahre später liege ich in der Sauna und lasse mir diesen Sätze durch den Kopf gehen. Schritt für Schritt habe ich jede dieser Etappen absolviert. Getragen von dem Gedanken an mein Knöpfchen. Alles hat sich gefügt. Es war nicht immer leicht. Viele Unsicherheiten und schmerzvolle Abschiede begleiteten den Weg. Grenzenlose Freude über meine Tochter machte all das vergessen. Inzwischen stehe ich wieder an einem Scheidepunkt. Der berufliche Wiedereinstieg ist in greifbare Nähe gerückt. Ich habe das nächste Jobangebot. Eine Leitungsstelle im Migrationsbereich. Wie es das Estherakel prophezeite. Ich bin Esther sehr dankbar dafür. Dankbar, dass sie die Angst vor all den Veränderungen, die die Schwangerschaft für mein Leben bedeutete, geradezu hinwegfegte und mir die Leichtigkeit verlieh, die meine Tochter verdient hat! Erfüllt von der Dankbarkeit für eine Hebamme, die eben viel mehr als ‘nur’ Geburtshelferin war, schwitze und triefe ich vor mich hin. Komme gedanklich in der 100 Grad heißen Sauna an. Der Puls rast. Ich blicke aus dem Fenster. Auf ein Pool mit eiskaltem Wasser. Einmal mehr beobachte ich ein  Phänomen, das mir schon früher beim Saunieren auffiel: Fühlt ein Männchen sich unbeobachtet, steigt es zögerlich in das kühle Nass und verbleibt nur wenige Sekunden darin. Bibbernd schwingt es sein Handtuch um sich und verkrümelt sich in den Ruhebereich. Kaum nähert sich allerdings ein geschlechtsreifes Weibchen oder ein weiteres Männchen, wird das Handtuch kraftvoll hinfort geschleudert, mit ausholender Geste in den Pool geköpft, der mit dynamischen Zügen flott durchquert wird. Schließlich wird lässig noch ein paar Sekunden am Poolrand abgehangen, um kernig grunzend dieses Balzritual abzuschließen. Der Anblick eines eher sauerstoffarmutsblau als krebsrot gefärbten männlichen Körpers amüsiert mich dermaßen, dass ich heute tatsächlich auf meine Kinderriegel verzichte. So eine Auszeit tut gut. Doch jetzt habe ich Sehnsucht nach meinem Kind.

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Mamicus Komparativus

Mamicus Komparativus erwischt dich dann, wenn du nicht damit rechnest.

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Mama

Weiterbildung in Sachen Familiensinn

Nicht selten bringt eine Schwangerschaft einen Umzug mit sich. So auch bei mir. Ein halbes Jahrzehnt arbeitete ich in Dresden. Als Bildungsreferentin. Ich liebe meinen Job. Als ich schließlich endlich schwanger wurde, stand ich vor einer meiner schwersten Entscheidungen. In Dresden bleiben, wo ich einen Beruf ausübte, der nicht nur mit einem tollen Team, Chef und Gehalt bestückt war, sondern mich auch inhaltlich sehr erfüllte? Oder nach Jena zum Kindsvater ziehen, wo ein Rest der Familienbande lebt und beide gesundheitlich leicht bis mittelschwer angeschlagenen Großeltern in der Nähe sind, allerdings berufliche Chancen den Sinkflug gen Null eingeleitet hatten? Ich entschied zugunsten der durch Lebenspartnerschaft und Abstammung begründete Lebensgemeinschaft. Dazu muss ich dezent darauf hinweisen, dass berufliche Unsicherheiten für mich das sind, was Trump für die Welt ist: Unerträglich. Sie kommen einem persönlichen Armaggedon nahe. Diese Entscheidung steht dennoch in einem Kontinuum gleichgesinnter Entscheidungen. Die nächste traf ich kurz nach der Geburt meiner kleinen Krawallschachtel. Gerne wollte ich meine beruflichen Wiedereinstiegschancen durch eine Fortbildung in die Nähe der Realität rücken. Das Spektrum der Bildungsmöglichkeiten berauschte mich. Ich spürte den Zauber des Neuanfangs. Es kribbelte. Was also sollte ich tun? Ein Fortbildung als Coach absolvieren? Als Beraterin? Podologin? Ich fällte erneut eine Entscheidung. Und zwar, die Elternzeit zu genießen. Ein viertel Jahr später hatte ich die Möglichkeit eine Tätigkeit als Projektleiterin in Jena anzutreten. Sofort war ich Feuer und Flamme. Ich betrachtete meine Tochter und lehnte ab. Ich bin mir sicher, ein Großteil der Leser*innen wird den Kopf ob dieser Naivität schütteln. Fast jede Mutter, der ich meinen Werdegang seit der Schwangerschaft dargelegt hatte, blickte mich fassungslos an. Regelmäßig höre ich von Eltern, die ihren Wohnort zum höheren Gehalt verlegten. Und ich? Das schlechte Gewissen zahlreichen Frauen gegenüber, die mühevoll die Ausdehnung des weiblichen Berufsbildes auf Politik, Medizin oder Technik vorangetrieben haben, krabbelte mich regelmäßig unter meiner Kopfhaut. Und dennoch bin ich mehr Mensch denn je. Auch mit der Arbeitslosigkeit im Nacken. Ja, ihr Lieben, ich gehöre zu den dämlich grinsenden Muttis, die durch die Gegend spazieren und erzählen, dass sie gerade die beste Zeit ihres Lebens erleben. Und nein, mein prämaternales Leben war weder öde noch leer. Ich bin den Grand Canyon hinab- und hinaufgestiegen, habe in Marokko den Tupkal erklommen, in Minsk studiert, am Rande des Urals gearbeitet, mit dem Rad die Alpen überquert, im Bolschoi Theater Boris Godunov genossen, in Mostar auf einem Mienengebiet geogecacht. Ja, ich weiß, was es heißt am Leben zu sein. Doch nichts hat mich lebendiger fühlen lassen als das Lächeln meiner Tochter. Ich könnte stundenlang schwärmen und euch mit meinem Glück zuschwallen. Bis ihr brechen müsst. Einklang mit mir selbst! Woran ich das merke? Während meiner Zeit als Bildungsreferentin habe ich viel mit Jugendlichen über Identität und die eigene Rolle in der Gesellschaft diskutiert. Als Einstieg machten wir immer eine kleine Assoziationsübung. Dazu sollte man acht Rollen benennen, die man im Alltag einnimmt. Zum Beispiel Tochter, Sportlerin, Bloggerin und sie anschließend priorisieren. Selbstverständlich habe ich mit Kolleg*innen die Übung vorab selbst durchgespielt. Ich definierte meine Zugehörigkeiten als Tochter, Freundin, Radfahrerin, Schwester, Bildungsreferentin, Läuferin, Bloggerin und Lebensgefährtin. Anschließend galt es, in drei Schritten jeweils zwei Zugehörigkeiten aufzugeben, deren Bedeutung geringer war als die der verbliebenen. Nacheinander entfernte ich sechs Karten. Schließlich blieben bezeichnenderweise die Rollen Bildungsreferentin und Lebensgefährtin übrig. Als Letztes sollte man zwischen diesen beiden wählen. Zögerlich, doch letztlich warf ich die Karte Lebensgefährtin weg. Meine berufliche Selbstverwirklichung bedeutete alles. Und jetzt? Jetzt steht auf der letzten Karte: Mutter. Vielleicht urteile ich in einem halben Jahr anders. Vielleicht wird mir langweilig und ich giere nach Bildung und Schaffen. Doch jetzt erfüllt mich nichts mehr und vermittelt mir mehr Vertrauen in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als das Lächeln meiner Tochter.

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Zeit

Die Wertigkeit von Zeit

In den ersten Wochen nach der Geburt empfand ich den vermeintlichen Unterschied zwischen Personen mit und ohne Nachwuchs nicht so bemerkenswert. Vor der Geburt hatten´mir ratgebende Mütter die Inkompatibilität von Eltern und Nicht-Eltern groß angekündigt. Sie prophezeiten mir ein Sozialleben ausschließlich unter Müttern. Alles eine Frage der Zeit!? Read it, like it or leave it!

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Weihnachten in Familie

Weihnachten in Familie

Vom Friedhof ins Krankenhaus. Das ist die Zusammenfassung unseres ersten Weihnachten in Familie. Diesmal waren alle Erwartungen untererfüllt. Read it, like it or leave it.

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